Mittlerweile bin ich der Überzeugung dass reines Freilernen nur dann funktioniert wenn nicht zuviele Menschen in einem Haushalt leben. Ich denke mit bis zu 2 Kindern kann man der Natur ihren Lauf lassen.
Weiterhin bin ich überzeugt dass Kinder sehr wohl von sich aus lernen wollen und Interesse zeigen.
Nun ist es aber so: Hier sind aktuell 6 Kinder die mich 24h am Tag beanspruchen.
Wenn ich jeden machen lasse wie es seiner oder ihrer Natur entspricht, dann gehe ich unter und würde kaum zum atmen kommen. Deshalb musste für mich wieder mehr Struktur in den Alltag.
Gott seis gedankt habe ich ja das Einführungsbuch zur Pädagogik von Charlotte Mason gelesen.
Nun haben wir einen doch gut strukturierten Alltag mit immer noch sehr vielen Freiräumen für die Kinder.
Unser Tag sieht aktuell so aus:
Morgens zum Frühstück lesen wir in der Kinderbibel.
Anschliessend macht Mina Schreibübungen (Gott, Mama, Papa, etc..), schreibt Marie 3 bis 5 Sätze als Nacherzählung in Druckbuchstaben, Moriz und Lucy schreiben ihre Nacherzählung in Schreibschrift.
Dies dient in erster Linie der Formgebung und ist in 5 Minuten erledigt.
Dann räumen wir auf, ziehen uns an, und gehen raus.
Vormittags und Nachmittags lesen wir dann jeweils ein Kapitel in einem Buch (zur Zeit Michaelangelo von Irvong Stone) hören etwas Musik der Renaissance, sehen uns ein Kunstwerk von Michaelangelo an und reden dann einfach darüber.
Die beiden Großen machen jeweils vormittags und abends 20 min Englisch und Spanisch mit Rosetta Stone (das ist ja mal ein tolles Sprachenlernprogramm, da hab sogar ich wieder mit Spanisch angefangen)
Abends gibts dann für jeden nochmal 10 Minuten Mathematik.
Dazwischen gehen die Kids ihren Interessen nach aktuell widmet sich Moriz seinen Zeichenkünsten, Lucy backt (yummi) und liest alles über Kaninchen und Kaninchenstallbau.
Marie spielt noch sehr viel und gerne Barbie oder bastelt.
Mina interessiert sich für Lesen2000 oder arbeitet mit der Strickliesl.
Toll finde ich auch, wie sich neue Ritual entwickeln, die allen auch wichtig sind.
Vor dem Lesen (egal ob Bibel oder Biographie) zünden wir eine tolle Kerze an. Die bedeutet still sein und zuhören! Felix ist es ganz wichtig diese Worte mit Gesten zu untermalen. Ist unsere Lese, Rede Anschaurunde zu Ende darf er die Kerze ausblasen.
Oder vor dem Essen ein Schlag auf dem Gong und alle sind still.
Da bedarf es keiner Worte mehr und unser Zusammenleben ist wieder viel freudvoller und lebendiger.
Toll finde ich an dieser ganzheitlichen Methode, dass wir Eltern auch lernen und immer im Gespräch mit den Kindern bleiben.
Unser aktuelles Thema: Die Renaissance zieht sich durch den ganzen Tag. Wir interessieren uns ganz automatisch für mehr aus dieser Zeit und unsere Epochenwand füllt sich täglich mit mehr Fakten und so wird das Lernen zu einem Prozess der Freude.
Die Bibelstunde finde ich deshalb gut um unsern Glauben zu festigen und gerade die Kleineren können so Zuhören und Nacherzählen üben.
Heute zB bekam Jakob von Gott einen neuen Namen Israel. Und die Großen konnten sofort den Zusammenhang zu Israel herstellen und wollten wissen ob wegst dieser Namengebung so oft Krieg dort ist.
Gute Frage oder? Da sind wir aber noch nicht durch.
Anbei findet ihr noch Verlgeichsfotos was sich handschriftlich bei Marie innerhalb einer Woche ohne Druck getan hat.
8.März 2015 |
17.März 2015 |