Mittwoch, 27. April 2016

Ein sicherer Hafen!

Moriz selbst gebautes Solarboot


Wenn so ein kleiner Mensch auf die Welt kommt versuchen die Eltern meist alles menschenmögliche um die unmittelbaren Bedürfnisse zu stillen.
Das Kleine wächst oft geborgen auf.
Dann wird das Baby älter und die Erwartungen an den jungen Menschen steigen.
Bedingungslose Bedürfnisbefriedigung weicht schleichend und eine Anzahl an Regeln, Grenzen und Normen müssen/sollten von dem Kind erfüllt werden.
Pünktlichkeit, Gehorsam, Kooperation, "Soziales" Einfügen in andere Kindergruppen.
Dies sind nur ein paar Dinge, die erwartet werden.

Spätestens bei der Geburt eines Geschwisterkindes (welches bedingungslose Bedürfnisbefriedigung erwarten/erfahren darf) ist es oft vorbei mit der Nestwärme.

Was hält nun einen wachsenden Menschen an seinen Eltern? An seiner Familie?

Eltern sollten der sichere Hafen und gleichzeitig Kapitän sein.
Einerseits geben sie Sicherheit bei Sturm und starkem Wellengang, andererseits lenken sie das (Familien)Schiff.
Geben den Kurs an!

Je älter die jungen Menschen werden, desto mehr werden sie ihr eigenes Schiff besteigen und auf eigenen Kurs gehen.
Was sich nicht ändert ist der Hafen.

Wie kann ich als Eltern nun dieser Hafen sein, dieser Hafen werden.

Der Anker liegt in BEZIEHUNG!

Kein Kind braucht Polizisten zu Hause, die mit Argusaugen über die Einhaltung irgendwelcher Regeln achtet oder sich genötigt fühlt, für Zucht und Ordnung zu sorgen.

Kinder brauchen Menschen, brauchen Eltern die mit ihnen in Beziehung stehen und sich auch nicht scheuen wohlverstandene Verantwortung zu übernehmen.
Die es verstehen das Kind, ihren Sohn oder ihre Tochter wachsen zu lassen und zu unterscheiden wissen:
DA muss ich eingreifen und Verantwortung übernehmen auch wenn ich vielleicht auf Widerstand stoße.

Es ist meine Verantwortung, mein Job als Elternteil, auch oder gerade wenn es schwierig ist, weil man durch Trotzanfälle, Schlafentzug oder Drogenkonsum des Kindes in seinen Emotionen sehr eingeschränkt ist, aktiv an der Beziehung zu arbeiten, mit kleinen Gesten die dem Kind, dem jungen Erwachsenen zeigen:

Ich bin da, ich stehe zu dir, das gehört zu meiner Verantwortung als Mutter, als Vater.
Auch oder gerade weil ich dir im Moment nicht die Liebe entgegenbringen kann, die du verdienst!

Das können kleine Dinge sein:

  • wie spät abends nach dem Zähne putzen, eine warme Tasse Kakao bringen, weil das kleine Wesen nicht einschlafen kann oder
  • eine extra Gute Nacht Geschichte erzählen, auch wenn das zu Bett gehen nicht wie gewünscht ablief.
  • Wäsche waschen für einen jungen Erwachsenen, weil man merkt, der kommt damit noch nicht zurecht.
  • Als Fahrtdienst einzuspringen wenn mal über die Strenge geschlagen wurde oder nach einem langen Tag ausserhalb einfach da zu sein und zu zu hören.
  • und noch vieles mehr


Mit diesen Gesten können auch Eltern, die keine oder wenig Liebe in ihrer Kindheit erfahren haben, ihren Kinder einen sicheren Hafen und somit ein geborgenes zu Hause geben.

Und so stellen Eltern sicher, das ihre Kinder, auch wenn sie flügge werden immer wieder gerne den Hafen ihres Lebens anlaufen und Eltern mit ihren Söhnen und Töchtern in BEZIEHUNG bleiben können!







4 Kommentare:

  1. Meine Hochachtung vor Deinen wirklich weisen Gedanken und wie Du sie zu Papier/Mail bringst, steigt immer mehr. Das wollte ich nur gesagt haben. Alles Liebe

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  2. Ja, bei dir kann man sich immer mal wieder was abschauen, das dann auch wirklich weiter hilft, wenn man wie der allseits bekannte Ochse vor dem Berg steht... Danke!

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  3. guter text Mama: ) ja das ist meine MAMA

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