Dienstag, 17. Januar 2017

Fleisch! Aber richtig!


Neulich ging ich in den Supermarkt!
Meine Leute hatten alle Lust auf Fleisch.
Unschlüssig was ich nun kaufen sollte, entschied ich mich für Kalbsgulasch und stellte mir schon vor, welche Beilage ich dazu servieren würde.

Nach dem Besorgen der restlichen Zutaten, ging ich zur Fleischtheke.
Die freundliche Dame hinter der Theke sprach mich an:

"Guten Tag, wie kann ich ihnen behilflich sein?"
"Ich hätte gerne 2,5kg Kalbsgulasch aus der Region bitte, am liebsten Bio und artgerechte Aufzucht!"
"Ja gerne, kommen Sie bitte mit."

Sie öffnete eine Tür neben der Theke und ich komme in einen Stall, in diesem Stall stehen allerlei Tiere in Boxen. Offensichtlich ging es den Tieren gut und ich konnte eine Sau sehen, die sich liebevoll um ihre Ferkel kümmerte.
"Kommen Sie bitte weiter, unser Kalb steht da hinten, in Box Nummer 5, Kuh und Kalb wurden gestern angeliefert!"

Neugierig ging ich zu der zugewiesenen Box und linste hinein.
Eine Kuh leckte gerade ihr Kalb, welches an ihrem Euter trank.
"Ein schönes Tier oder?" fragte mich die Metzgersfrau freundlich, "ein Milchkalb!"
"JA!", ich musste ihr recht geben.
"Beide stammen aus einer Zucht vom Huber Bauer, an Menschen gewöhnt, Freilauf bis gestern."

Ich dachte kurz nach und während ich dem Kälbchen die Nüstern streichelte und es an meinem Finger leckte sagte ich
"Okay, 2,5 kg vom Gulasch bitte."
Die Fleischfachkraft holte einen Strick und band ihm dem Kälbchen um.
Mutter Kuh schien es nicht zu behagen, dass ihr Nachwuchs mit einer Leine versehen wurde und sie muhte laut.
Das Kälbchen wehrte sich, ging dann aber doch mit, da es mit etwas zum Naschen gelockt wurde.

Was dann passierte, möchte ich nicht genau schildern (youtube videos helfen da weiter), sollte aber jedem klar sein oder?
Ich mein, Kalbsgulasch vom lebendigen Kalb - geht nicht.
Also musste das kleine Kälbchen dran glauben und wurde geschlachtet.

Normalerweise muss das Fleisch ja etwas abhängen aber hier geht es ja nicht um die Fleischzubereitung sondern um die Fleischgewinnung.

Wenn ich im richtigen Leben durch den Supermarkt streife und dann bei der Fleischtheke lande, wird mir richtig übel.
Die Menge an Fleisch die da liegt, lässt mich meine Ernährungsweise immer hinterfragen.

Ich bin ein Allesfresser, das gestehe ich.
Ich esse Fleisch, trinke Milch und nutze Eier.

ABER ich weiss das ich ein Tier dafür auch töten kann, da wir uns Kaninchen zur Fleischproduktion halten.
Das klingt für viele Veganer sicher auch schlimm, für mich ist es aber stimmig -
Wer Fleisch essen will, der sollte auch bereit sein, es selbst zu töten, wer Milch trinkt - sollte bereit sein das Kalb zu schlachten, und wer Eier möchte, muss auch mit den überflüssigen Hähnen klarkommen, die eigene Hühner mit sich bringen.

Ich merke jedoch, mit immer mehr Informationen und Sensibilisierung auf das Thema, das sich mein Fleischkonsum extrem minimiert hat und ich noch mehr darauf achte, wie wir als Familie mit Lebensmitteln im Allgemeinen umgehen.

Meine Kinder essen Fleisch auch wenn sie wissen das es das Kalb war, das sie gestreichelt haben, oder sogar das Kaninchen, welches im Sommer liebevoll mit frischen Kräutern gefüttert wurde.

Viele Menschen sagen zu mir:
"Susanne, Das könnte ich nie, mein Haustier töten und essen, wie kannst du nur?"
Ich allerdings verstehe nicht wie man seine Augen derartig vor der Supermarkttheke verschliessen kann?
Vor dem Leid das dort dahinter steckt, davor das Lebewesen als Rohstoff, als Produkt angesehen werden.

Etliche Kinder verstehen den Zusammenhang zwischen Milch und totem Kalb nicht.
Verstehen nicht, das auch im Burger oder in den ChickenNuggets Leben steckte.

Ich verurteile KEINE Ernährungsweise, möchte aber bitte darauf aufmerksam machen, dass der Respekt vor Tieren und Pflanzen, der Natur wieder im Einklang stehen sollte.

Wir sind hier nur Besucher und sollten uns auch wie Besucher verhalten, Anständig, Freundlich, Respektvoll und mit Toleranz und Liebe allem Gegenüber was hier noch zu finden ist.

Deshalb, wenn du das nächste Mal dein Stück Fleisch nach Hause holst, sei dir bewusst es hat gelebt, geatmet und gefühlt.

In diesem Sinne dir alles Liebe




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