Sonntag, 21. Februar 2016

Enten

Enten sind tolle Tiere!
Heute habe ich sie im Garten bewundert, wie sie im Gleichklang hintereinander herwatscheln.
Die Mädels lassen den Erpel nicht aus den Augen und folgen ihm auf Schritt und Tritt.


Wunderschön anzusehen und da fiel mir der letzte Spielplatzbesuch wieder ein:

Bei strahlendem Sonnenschein waren dort eine Menge große kleine Menschen.
Wie immer hab ich mir einen Platz gesucht, an dem ich die Übersicht behalten kann, um meine Meute (naja eigentlich ja nur das Kleinste) aus etwaigen Lebensgefahren zu retten bzw zu vermeiden das sie in welche kommt.
(Lebensgefahr definiert je jeder anders, bei mir wär das zb sie büchst auf die stark befahrene Straße aus, pirscht sich an kleine, kläffende Hunde ran oder versucht irgendwelche Glasscherben oder Zigaretten zu inspizieren)
Leider (oder kurioserweise) sieht man dann alle Menschen ob frau will oder nicht.

Interessant zu beobachten waren die Animationsmenschen.
Du fragst dich jetzt sicher, was das ist?

Stell dir einen kleinen Menschen vor, neben ihm/ihr einen größeren (meist Mutter oder Vater) und dann geht es schon los:
" Komm hier hoch, Na los, lass uns in die Sandkiste gehen!"
"oder warte mal möchtest du schaukeln, komm mit schaukeln"
"schau da ist eine Rutsche, geh doch rutschen,"
"komm, und guck mal die anderen Kinder, schau mal wie toll die spielen, magst du mitspielen, nein? doch lieber rutschen?!"
"oder versuch doch mal die Balancierstange, komm ich zeig dir wie das geht:
soo musst du das machen, nein nicht hier raufklettern, du musst dort rauf!"
"Jetzt lass doch mal das andere kind auch mit deiner schaufel spielen!"
"komm nein nicht so den ball werfen zu mir hierher."
"bist du durstig? oder sollen wir jausnen?"
UFFF, da wurde mir schon vom Zusehen/Zuhören übel aber richtig.
Das arme Kind/die armen Kinder (denn sowas sehen wir öfter) kommt nicht einmal zum luftholen geschweige denn zum selber schauen, woran es jetzt gerade Freude hätte, Nein, es wird pausenlos bespielt, bespaßt, bekommt ständig alles vorgezeigt und vorgemacht. Das einzig Tolle daran ist, diese Familien bleiben meist nur kurz am Spielplatz denn soviel Animation tötet jede gute Laune.

Lustig sind auch die Eltern, die, so scheint es , mit einem unsichtbaren Band, in der Länge von 0,5 - max. 1m, verbunden sind.
Leider darf man ungefragt keine Menschen filmen oder fotografieren, aber da ergeben sich die schönsten Choreographien.
Jede Tanz, Schwimm oder sonstige mit Choreographie arbeitenden Gruppe wäre begeistert, ob des Gleichklangs.
Die Kinder dürfen alles, naja fast alles machen, solange sie das magische Band nicht verlassen.

Ein cineastischer Paarlauf ergibt sich dann und in vollkommener Stille, wird das Kind nicht aus den Augen und vom Band gelassen und so, von dem meist angestrengt wirkenden/blickenden Elternteil ständig verfolgt.

Und nun sind wir wieder bei meinen Enten angelangt, die ich heute beobachten durfte, diese hatten allerdings keinen angestrengten Blick und wirkten, im Gegensatz zu manchen Eltern, wirklich zufrieden.


5 Kommentare:

  1. Das kenne ich... der Witz an der Sache ist, dass diese Eltern einem durch Blicke und auch manchmal Worte zu verstehen geben, dass man unheimlich desinteressiert an der eigenen Brut ist, die Ärmsten müssen sich ja ganz allein beschäftigen, damit Muttern ihr Buch lesen oder Mails mit dem Handy tippen kann! Schon in der Krabbelgruppe beim ersten Kind mischten sich fremde Mütter in das Spiel meines Kindes, es kann ja nicht angehen, dass mein Sohn mit 11 Monaten knapp zwei Stunden mit zwei Bauklötzen spielt, obwohl der ganze Raum voll ist mit Gedöns. Dem muss man erst zeigen, was da vorhanden ist, scheinbar kennt er nur Klötze und keiner spielt zu Hause mit ihm, sonst würde er in dem Alter niemals allein spielen. Mir gehen da immer die Fragen durch den Kopf, warum die 14 Monate alten Mädels den Kaffeetisch perfekter eindecken als ich (brav die Tasse auf die Untertasse, Gabel rechts), warum dies die Jungs nie tun, meine Kinder in dem Alter bereits sicher mit Gabel und Löffel umgingen, während besagte Mädels mit Brei gefüttert wurden, und vor allem, ob die Mütter eigentlich nichts anderes zu tun haben als das Kind den ganzen Tag zu bespaßen. Ich spiele gern auch mal mit, aber ich denke, man muss nicht alles vorbeten und kann sie auch einfach machen lassen. Am Meisten lernen sie eben doch durch Alltag-nachahmen und nicht durch gekünsteltes "das macht man so und so". LG

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    1. Rabenmutter Giraffe22. Februar 2016 um 12:07

      Das sind die Eltern, die sich später beschweren, dass ihr Kind sich keine Minute allein beschäftigen kann - hat es ja auch nie ne Chance gehabt!!
      Ich mag auch die "Vorsicht-Eltern": "Vorsicht, nicht so hoch!!", "Vorsicht, halt dich fest!", "Vorsicht, nicht so schnell!" und dann ganz entsetzt zu mir: "Vorsicht, ihr Kind (2 1/2 Jahre) klettert allein die Rutsche hoch!!" Antwort: "Ja, sehe ich."

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  2. Naja... so pauschal darf man das nicht sehen, finde ich.
    Wenn wir auf dem Spielplatz sind, bin ich auch in der Nähe meiner Tochter (15 Monate). Ich schau, wo sie hinläuft und helf ihr dann auf das Spielgerät, da sie die allermeisten mangels ausreichend Körpergröße noch nicht selbst bezwingen kann.
    Ohne meine Hilfe wäre Spielplatz für sie... rumlaufen auf der Wiese. Dann könnt ich mir den ganzen Bohei sparen. Das kann sie nämlich auch bei uns im Garten.
    So hat sie aber einen riesen-Spaß auf dem Schraubenfederwipptier, wenn sie allein vor und zurück wippt, nachdem ich sie drauf gesetzt hab. Und natürlich bleib ich dabei stehen. Da sie nicht allein hoch kommt, wird sie auch beim Absteigen Hilfe brauchen.
    Und wenn sie genug gewippt hat, stell ich sie auf die Füße und beobachte, wo sie als nächstes hin will.
    Aber ich pass ja auch suuuuper ins Klischee, Mitte 30, Akademikerin, 1. Kind ;-)

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  3. danke für deinen beitrag.
    kommt natürlich drauf an welches klischee man bedient.
    wir erziehen unsere kinder selbst bestimmt und helfen zb auf kein schaukeltier hoch, weil wir der meinung sind das es 1) die freude nimmt etwas selbst erreicht zu haben und 2.) lernschritte und selbstständigkeit raubt - denn so hat dein kind mangelnde erfahrun mit dem hoch klettern.
    ich bin mir sicher von andern müttern als faul und vermutlich desinteressiert gesehen zu werden.
    :)

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  4. Herrlich dieser Beschrieb mit den Kindern, weil es genau so ist... das Traurige daran ist, dass wir Wegbegleiter (ich zähle mich auch ohne Kind dazu) auch so von der Werbung usw. behandelt werden, so dass wir unsere Ziele auch immer wieder ändern (sofern wir es zulassen und das ist bei den meisten der Fall)

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